Zur Zeit des heiligen Martin galt ein kaiserliches Edikt, wonach
die Söhne von Berufssoldaten zum Kriegsdienst gezogen wurden.
Dadurch wurde auch Martin, gegen seinen Willen, mit 15 Jahren
zum Militärdienst eingezogen.
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Die Legende um den Heiligen besagt, dass er an einem besonders
kalten Winterabend, an dem auf den Straßen dicker Schnee lag,
durch die Straßen ritt. Die Straßen waren menschenleer, doch da
wurde er eines Mannes am Straßenrand gewahr, der vor Kälte
schlotterte und wimmerte. Es war ein Bettler, der nur Lumpen trug.
Martin zögerte nicht, teilte mit seinem Schwert seinen eigenen
Mantel mittendurch und reichte dem Bettler den halben Mantel.
In der darauffolgenden Nacht träumte Martin von Jesus und verließ
daraufhin das Heer des Kaisers. Er wollte kein Soldat mehr sein,
er wollte lieber den Armen helfen. Überall im Land erzählte man
von seiner Tat. Die Geschichte von dem armen Bettler hatte sich
weit herumgesprochen, und so war Martin ein bekannter Mann.
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Viele Menschen liebten und verehrten ihn, sie wollten Martin sogar
zum Bischof machen. Aber Martin lehnte ab, dafür war er viel zu
bescheiden. Er fürchtete sich vor diesem Amt und meinte er würde
nie ein guter Bischof werden. Als eine Abordnung kam, um ihn zum
Bischof zu ernennen, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die
Gänse im Gänsestall aber schnatterten so laut und waren so aufgeregt,
dass Martin schließlich doch entdeckt wurde. So wurde Martin Bischof
von Tours und ein guter Bischof.
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